Neues von den Stolpersteinen


Plakat im Schaufenster des Gedenkortes Stadthausbrücke
Plakat im Schaufenster des Gedenkortes Stadthausbrücke

Anfang 2025 konnte die Stolperstein-Initiative vermelden, dass sie nunmehr die Zahl von 5000 Biografien erreicht hat! Diese sind auf der Website www.stolpersteine-hamburg.de nachzulesen. Seit 2006 haben inzwischen weit mehr als 300 Personen, meist Hamburgerinnen und Hamburger, vielfach aber auch Auswärtige, den Lebensgeschichten derer nachgespürt, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet worden sind. Angesichts der inzwischen mehr als 7100 verlegten Stolpersteine in der Stadt bleibt aber noch genug zu tun … Um auf die Arbeit der Initiative aufmerksam und vor allem noch einmal Werbung für die (meist stadtteilbezogenen) Bücher "Stolpersteine in Hamburg-[Stadtteil] – biografische Spurensuche" zu machen, gestaltete die Initiative das Schaufenster des Gedenkortes Stadthausbrücke. Für Interessierte: Die Bücher sind gegen eine Bereitstellungspauschale von Euro 3 bzw. 6 im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung im Dammtorwall 1 erhältlich (Mo.-Do. 13.30-17 Frei 12.30-17 Uhr).

Im ersten Quartal 2025 verlegte der Künstler Gunter Demnig mehr als 60 Stolpersteine in Hamburg, meist mit reger Beteiligung der Initiatoren, Nachbarn und Passanten. Auch brachten sich viele Beteiligte aus der Stolperstein-Initiative mit ihren biografischen Forschungen in Gedenkveranstaltungen anlässlich des Jahrestages zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz ein. Ebenso unterstützten sie die Rathausausstellung "Ausgeraubt vor der Deportation". Justizsenatorin Anna Galllina zitierte bei einer Gedenkveranstaltung der Jüdischen Union e.V. weite Passagen der Biografie von Dr. Paul Blumenthal, die auf www.stolpersteine-hamburg.de abgerufen werden kann.
Bei der diesjährigen Bertini-Preis-Verleihung gingen zwei der Auszeichnungen an Schülerinnen und Schüler, die sich mit Stolpersteinen beschäftigt haben: Die der Beruflichen Schule in Eidelstedt erhielten sie für ihre Biografieforschung, die von Ingo Wille von der Stolperstein-Initiative unterstützt wurde, und zwei Blankeneser Schüler für die Konzeption eines Gedenktages zu den Stolpersteinen in ihrem Stadtteil.

Überhaupt geht die erfolgreiche Arbeit mit Schülerinnen und Schülern weiter. Eine AG der Helene-Lange-Schule in Eimsbüttel forscht mit Unterstützung von Christina Igla zu 300 jüdischen Schülerinnen, die zwischen 1910 und 1934 das Gymnasium besucht haben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass noch 2025 22 Stolpersteine für diejenigen verlegt werden sollen, die Opfer des NS-Regimes geworden sind (siehe www.hlg-hamburg.de/ag-juedische-biographien). Im benachbarten Kaltenkirchen wurden 2025 die ersten Stolpersteine verlegt. Dr. Beate Meyer hielt im Rathaus der Stadt den Eröffnungsvortrag zur Auftaktveranstaltung. Auch hier arbeitet der verantwortliche ehemalige Lehrer Dr. Gerhard Braas eng mit den örtlichen Schulen zusammen.

Mehr als 800 Häftlinge verloren ihr Leben im damaligen KZ-Außenlager Hammerbrook. Zu ihrer Erinnerung wird am Samstag, 12. April 15 Uhr eine Stolperschwelle vor dem a & o Hostel in der Spaldingstraße 162 in den Fußweg eingelassen werden. Dies ist eine Aktion der Stolperstein-Initiative Hamburg in Kooperation mit der Stiftung Hamburg Gedenkstätten und Lernorte.


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