Bundesverdienstkreuz für Stolpersteinforschung


Margot Löhr erhält das Bundesverdienstkreuz, überreicht im Hamburger Rathaus von Senatorin Leonhard für ihren Doppelband „Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg. Ein Gedenkbuch“
Margot Löhr erhält das Bundesverdienstkreuz, überreicht im Hamburger Rathaus von Senatorin Leonhard für ihren Doppelband "Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg. Ein Gedenkbuch"

Am 1.11.2021 erhielt Margot Löhr das Bundesverdienstkreuz, überreicht im Hamburger Rathaus von Senatorin Leonhard für ihren Doppelband "Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg. Ein Gedenkbuch".

Ihr von Dr. Rita Bake und Dr. Beate Meyer für die Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden herausgegebenes Buch ist die Nummer 22 der Reihe "Stolpersteine in Hamburg – biographische Forschungen". Es stellt eine Besonderheit innerhalb der Reihe dar, denn es enthält die kurzen Biographien von Kindern, die Zwangsarbeiterinnen in Hamburger Lagern oder Krankenhäusern geboren haben und die in Hamburg gestorben sind. Vor allem die Schwerstarbeit, die die Mütter bis zur Geburt leisten mussten, die Mangelernährung, fehlende medizinische Versorgung und die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Lagern bewirkten, dass das Leben der Neugeborenen oft nur wenige Tage, Wochen oder Monaten währte.

Margot Löhr hat in jahrelanger akribischer Kleinarbeit die Namen und Lebensdaten von 418 verstorbenen Kindern zusammengetragen und – soweit möglich – auch die Geschichte ihrer Mütter recherchiert. Ihr Ziel ist es, auf dem Friedhof Ohlsdorf und vor den Lagern mit Stolpersteinen an diese Kinder zu erinnern. Für 49 sind bereits Stolpersteine verlegt, weitere werden folgen.

Mit dem Buch setzt Margot Löhr den jüngsten Opfern des Nationalsozialismus, den schutzlosen Kindern, ein Denkmal.
Wir freuen uns über die Anerkennung von Margot Löhrs Arbeit gratulieren ihr zu dieser verdienten Ehrung.

Der Doppelband ist im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung für eine Bereitstellungsgebühr von 6 Euro erhältlich.


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