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Dagny Henriette Prager * 1883

Alardusstraße 14 (Eimsbüttel, Eimsbüttel)


HIER WOHNTE
DAGNY PRAGER
JG. 1883
VERHAFTET 1940
KZ FUHLSBÜTTEL
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Dagny Henriette Prager, geb. am 16.1.1883 in Oslo, deportiert am 11.7.1942 nach Auschwitz

Alardusstraße 14

Dagny Henriette Prager, die Tochter von Hermann und Jenny (oder Henny) Prager, geb. Levy, arbeitete als "Bankbeamtin". In Oslo/Norwegen – Oslo hieß bis 1924 Christiania – geboren, besaß sie dennoch die deutsche Staatsangehörigkeit. Zusammen mit Leonie Alma Lippke, geb. Prager (geb. 31.5.1881), wurde sie am 20. Juni 1940 vom Amtsgericht Hamburg wegen Nichtannahme eines jüdischen Vornamens nach §§ 1, 4 KennkartenVO, 2, 4 NamensVO zu 100 RM Strafe verurteilt, was bedeutet, dass es die beiden Frauen versäumt hatten, den Zwangsnamen Sara zu beantragen. Dagny wurde vor der Urteilsverkündung vom 15. bis 19. Juni 1940 im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Leonie Alma, die ebenfalls in Oslo geboren wurde und mit dem Nichtjuden Hermann Lippke verheiratet war, war vermutlich ihre Schwester und wohnte in der Alardusstraße 14. Auch in den 1950er Jahren war H. Lippke noch unter dieser Adresse im Adressbuch verzeichnet. Vielleicht hat Leonie Alma, geschützt durch ihre "Mischehe", überlebt.

Anfang 1942 lebte Dagny Henriette Prager in dem "Judenhaus" in der Bundesstraße 43, bevor sie am 11. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert und dort – wie alle Jüdinnen und Juden dieses Transports – sofort ermordet wurde.

© Jonas Stier

Quellen: 1; 5; StaH 213-11, Staatsanwaltschaft Landgericht – Strafsachen, 6436/40; StaH 213-8 Staatsanwaltschaft Oberlandesgericht – Verwaltung, Abl. 2, 451 a E 1, 1 e; Beate Meyer (Hrsg.), Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933–1945. Geschichte. Zeugnis. Erinnerung, Hamburg 2006, S. 51; Residentenliste; HAB II 1938, 1955.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen."

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