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Bereits verlegte Stolpersteine



Ruth Hirsch * 1913

Rutschbahn 12 (Eimsbüttel, Rotherbaum)


HIER WOHNTE
RUTH HIRSCH
JG. 1913
DEPORTIERT 1941
MINSK
ERMORDET

Weitere Stolpersteine in Rutschbahn 12:
Bernhard Hirsch, Heinz Adolf Hirsch, Martha Hirsch

Bernhard Hirsch, geb. am 22.3.1876 in Eystrup (Hannover), deportiert am 18.11.1941 nach Minsk
Martha Hirsch, geb. Oppenheim, geb. am 6.1.1886 in Hamburg, deportiert am 18.11.1941 nach Minsk
Ruth Hirsch, geb. 28.12.1913 in Hamburg, deportiert am 18.11.1941 nach Minsk
Heinz Adolf Hirsch, geb. 2.4.1935 in Hamburg, deportiert am 18.11.1941 nach Minsk

Rutschbahn 12

Bernhard kam als Sohn des Schlossers David Hirsch und seiner Frau Sophie in Eystrup bei Hannover zur Welt. Später siedelte er mit seinen beiden Geschwistern Louis Hirsch und Jenny Hirsch nach Hamburg über, die Eltern blieben in Eystrup.

Er heiratete Martha, geb. Oppenheim. Das Ehepaar lebte zunächst in der Weidenalle 10, nicht weit von seinem Bruder Louis und dessen Frau Dora, die dort im Haus Nr. 59 wohnten. Bernhard arbeitete für eine Inkassofirma, bis er 1937 erwerbslos wurde. Als Vertreter reiste er dann durch Deutschland.

Bernhards und Marthas Tochter Ruth kam 1913 zur Welt und drei Jahre später ihr Bruder Egon. Egon Hirsch lebte nur etwa neun Monate und verstarb dann im Israelitischen Krankenhaus.

Ruth erlernte den Beruf der Näherin und verfügte schon als 15-Jährige über ein eigenes kleines Einkommen. Mit 21 wurde sie Mutter eines unehelichen Sohnes, den sie Heinz Adolf Hirsch nannte. In den Unterlagen zur Volkszählung vom Mai 1939 ist dessen Herkunft zur einen Hälfte als jüdische, zur Anderen als nicht geklärt angegeben, d. h. vielleicht war sein Erzeuger nichtjüdisch, vielleicht gab Ruth auch nur dessen Namen nicht an. Aber ungeachtet dessen, ob Heinz Adolf vielleicht "rassisch" halbjüdisch war, wurde das uneheliche Kind einer Jüdin bei unbekanntem Vater als Jude behandelt.

Am 18. November 1941 wurden die vier Mitglieder der Familie Hirsch nach Minsk deportiert. Im gleichen Deportationszug befand sich auch Bernhards Schwester Jenny Hirsch. Niemand von ihnen überlebte.
Bernhards Bruder Louis und seine Frau Dora starben in Riga, wohin sie am 6. Dezember 1941 deportiert worden waren.

Stand Oktober 2014

© Lara Büsing

Quellen: StaHH, 522-1 Jüdische Gemeinden, 992b, Kultussteuerkartei der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg, Kultussteuerkarten Bernhard, Louis, Jenny und Ruth Hirsch; Hamburger Adressbücher (HAB) 1937–1940; StaHH, 522-1_521, Jüdische Gemeinden, Israelitisches Krankenhaus; Yad Vashem, Gedenkblatt, Bernhard Hirsch.

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