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Richard Wagner * 1926

Haderslebener Straße 9 (Hamburg-Nord, Dulsberg)


HIER WOHNTE
RICHARD WAGNER
JG. 1926
EINGEWIESEN 1941
HEILANSTALT LANGENHORN
ERMORDET 8.9.1941

Richard Wagner, geb. 30.1.1926 in Hamburg,verstorben 8.9.1941 in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn

Haderslebener Straße 9

Richard Wagner gehört zu den 71 Patienten, die Ende Juli 1941 mit den "Grauen Bussen" der GeKraT aus den Alsterdorfer Anstalten in die Staatskrankenanstalt Langenhorn gebracht wurden.

Geboren am 30. Januar 1926, wurde er im Alter von sieben Jahren in die ehemaligen Alsterdorfer Anstalten (heute Evangelische Stiftung Alsterdorf) aufgenommen. Wie über Walter Geffers (s. ders.) wissen wir nur sehr wenig über Richard Wagner, weil auch seine Krankenakte nicht mehr existiert. In einer für damalige Verhältnisse typisch abfälligen Weise heißt es auf seiner offenbar erst nach seiner Verlegung aus den Alsterdorfer Anstalten erstellten Erbgesundheitskarte: "Es handelte sich um einen unheilbar kranken, tiefstehenden, erregten Pat.[ienten], der keinerlei Beziehungen zur Umwelt besaß, der pflegerisch erhebliche Schwierigkeiten bereitete, da er völlig betreut werden musste. Er war völlig arbeitsunfähig."

Richard Wagner wurde lt. Alsterdorfer Aufnahmebuch am 28. Juli 1941 in die Anstalt Langenhorn transportiert. Mit drei Transporten waren im November 1941 insgesamt 70 Menschen nach Langenhorn gebracht worden. 66 Bewohnerinnen und Bewohner wurden im November/Dezember 1941 nach Tiegenhof bei Gnesen verlegt. Vier Bewohner verstarben bis Ende November in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn. Einer dieser vier Unglücklichen war Richard Wagner. Er starb dort am 8. September 1941 lt. Sterberegistereintrag an einer Blutvergiftung.

© Ingo Wille

Quellen: StaH 332-5 Standesämter 7252 Nr. 888 Sterberegistereintrag Richard Wagner; Evang. Stiftung Alsterdorf, Patientenunterlagen der Alsterdorfer Anstalten; Michael Wunder/Ingrid Genkel/Harald Jenner, Auf dieser schiefen Ebene gibt es kein Halten mehr, Hamburg 1987; Michael Wunder (Hrsg.) "Sie nennen es Fürsorge": Behinderte zwischen Vernichtung und Widerstand, Hamburg 1981, S. 54f.

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