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Bereits verlegte Stolpersteine



Paula Sternberg * 1867

Haynstraße 1 (Hamburg-Nord, Eppendorf)

1942 Theresienstadt
1942 weiterdeportiert nach Minsk

Weitere Stolpersteine in Haynstraße 1:
Elsa Schickler

Paula Sternberg, geb. 5.2.1867 in Hamburg, am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 21.9.1942 nach Treblinka weiterdeportiert

Haynstraße 1

Paula Sternberg wurde als einzige Tochter des Zigarrenfabrikanten Salo­mon Meyer Sternberg und seiner Frau Adelheid Salomo geboren, die am 4. Juni 1854 geheiratet hatten.

Paula, oder auch Pauline, arbeitete nach ihrem Schulabschluss für kurze Zeit in einem Versandgeschäft und begann dann eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar in Hamburg. Am 20. August 1886 trat sie in den Hamburger Volksschuldienst ein; 1903 wurde sie fest angestellt und arbeitete seit 1912 an verschiedenen Hamburger Volksschulen: Von 1912 bis 1915 an der Mädchenschule Berliner Thor 29, dann an der Knabenschule Angerstraße 31, die in den Jahren 1918 und 1919 kriegsbedingt als Lazarett fungierte. Ihre letzten Berufsjahre von 1925 bis 1927 verbrachte sie an der Knabenschule Lehmweg 14. Sie war Mitglied des Vereins Hamburger Volksschullehrerinnen und in der "Gesellschaft der Freunde des Vaterländischen Erziehungswesens".

Bei Renteneintritt 1927 lebte sie bereits lange Jahre in der Hansastraße 35 zur Untermiete bei Clemens. Ihre Rente von der Oberschulbehörde betrug monatlich 224,– RM. Als sich dann seit 1939 die Situation für Juden und Jüdinnen auch auf dem Wohnungsmarkt sehr zuspitzte, musste sie trotz ihres Alters mehrmals umziehen; zunächst in die Haynstraße zu Familie Emden, dann in die Lenhartzstraße 3 zum Ehepaar Höxter und von da in die Curschmannstraße 2, ebenfalls zu Höxters.

Von dort wechselte sie in das ehemalige Samuel Lewisohn-Stift im Kleinen Schäferkamp 32 und schließlich in das ehemalige Israelitische Mädchenwaisenhaus Paulinenstift im Laufgraben 37, das ab November 1941 als Jüdisches Alters- und Pflegeheim diente. Dort erhielt sie den Deportationsbefehl für den 19. Juli 1942 nach Theresienstadt. Hier lebte sie zwei Monate, bevor sie am 21. September ins Vernichtungslager Treblinka weiterdeportiert wurde.

© Claudia García

Quellen: 1; 7; 8; 9; 34; StaH 314-15 OFP, R 1940/984 Paula Sternberg; StaH 332-3 Zivilstandsaufsicht 1866–1875 Nr. 556; Verzeichnis Hamburger Volksschullehrer 1914/1915; Paula Sternberg USHMM/ITS/ 1.1.42.2 Kartei Theresienstadt, 5099736_1.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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