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Bereits verlegte Stolpersteine



Alma Lisser (geborene Königsfeld) * 1879

Grindelallee 73 (Eimsbüttel, Rotherbaum)

1942 Auschwitz

Weitere Stolpersteine in Grindelallee 73:
Lonny Beese, Bert(h)a Hirnheimer, Alexander Norden, Caroline Norden, Max Moses Norden, Carl Norden, Siegfried Norden

Alma Lisser, geb. Königsfeld, geb. 22.2.1879 in Ratibor, deportiert am 11.7.1942 nach Auschwitz

Alma Königsfeld wurde in Ratibor in Schlesien geboren.

Sie heiratete und bekam mit ihrem Ehemann, dessen Vorname leider nicht ermittelt werden konnte, zwei Kinder. Die Tochter Lonni Lisser wurde am 18.5.1905 in Breslau geboren, der Sohn Hans Lisser zu einem uns unbekannten Zeitpunkt an unbekanntem Ort.

1925 ließ sich das Ehepaar in Hamburg scheiden. Alma Lisser arbeitete dann als Wirtschafterin bei Adolf Beese, dem Vater von Lonnis Ehemann. Die Familie von Lonnis Ehemann war nicht jüdisch, Lonni führte also eine "Mischehe".

Seit 1936 lebten Alma, Lonni und Lonnis Schwiegervater Adolf in einer Wohnung. Als die antijüdischen Gesetze ein weiteres Zusammenwohnen unmöglich machten, musste Alma ausziehen. Sie mietete sich zum 1. Januar 1941 bei einer Frau Engelstein im Mittelweg 16 ein. Da sie kein Einkommen bezog, unterstützten Lonni und Adolf sie, denn über finanzielle Reserven verfügte sie nicht mehr. Schon im September 1938 hatte sie ihre Lebensversicherung auflösen müssen und dafür den Rückkaufswert von 501,28 Reichsmark erhalten.

Als sie ihren Deportationsbefehl erhielt, wohnte sie im "Judenhaus" in der Rutschbahn 25a. Wann und unter welchen Umständen Alma Lisser dorthin umgezogen war, ist unbekannt.

Am 11. Juli 1942 wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Über die Umstände und den Zeitpunkt ist, wie über so vieles andere, nichts bekannt. Alma Lisser wurde am 8. Mai 1945 für tot erklärt.

Ihre Tochter Lonni Beese beging am 10. September 1944 in Hamburg Selbstmord. Für sie liegt ein Stolperstein neben dem Almas.

Alma Lissers Enkelin Ursula überlebte, weil sie einen nichtjüdischen Vater gehabt hatte.

© Nora Bisanz

Quellen: Amt für Wiedergutmachung, Akte 1805050; StaH, Oberfinanzpräsident 314-15, Bd.3, R 1938/2279; StaH, 522-1, Jüdische Gemeinden, 992e2, Bd.4, Deportationsliste Auschwitz vom 11.7.1942

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