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Adolf Rembte
© Bundesarchiv Y 10-252-68 B

Adolf Rembte * 1902

Oberschleems 29 (Hamburg-Mitte, Billstedt)


HIER WOHNTE
ADOLF REMBTE
JG. 1902
VERHAFTET 1935 BERLIN
"HOCHVERRAT"
HINGERICHTET 4.11.1937
BERLIN-PLÖTZENSEE

Adolf Rembte, geb. 21.7.1902 in Kirchsteinbek, hingerichtet am 4.11.1937 in Berlin-Plötzensee

Oberschleems 29

Adolf Rembte kam am 21. Juli 1902 in Kirchsteinbek, Kreis Stormarn, zur Welt und erlernte den Bäckerberuf. Er trat 1919 in die "Sozialistische Arbeiter Jugend" (SAJ) ein und betätigte sich früh als Redakteur der "Hamburger Volkszeitung". 1922 entschied er sich für die Mitgliedschaft in der KPD. Die Partei erkannte die Talente des jungen Mannes und sandte ihn 1927 zur Ausbildung an die Lenin-Schule in Moskau. Adolf Rembte kehrte 1930 nach Deutschland zurück und bekleidete in der Folgezeit verschiedene Funktionen in seiner Partei, unter anderem in Halle-Merseburg und Berlin. Bis zu seiner Verhaftung im März 1935 gehörte er der Parteileitung in Berlin an, die nach dem Verbot der KPD 1933 im Untergrund operierte.

Adolf Rembte genoss hohes Ansehen unter seinen Genossen, aber auch außerhalb seiner Partei und in ausländischen Ge­werkschaftskreisen.

Im März 1935 wurde er zusammen mit den Widerstandskämpfern und -kämpferinnen Robert Stamm, Max Maddalena, Walter Griesbach und Käthe Lübeck in Berlin verhaftet und wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt. Nach zwei­jähriger Untersuchungshaft begann am 4. Juni 1937 der Prozess gegen die Gruppe vor dem Volksgerichtshof in Berlin (Akten­zeichen 17 J 171 / 35).

Robert Stamm und Adolf Rembte wurden zum Tode verurteilt, Max Maddalena zu lebenslänglich Zuchthaus, Walter Griesbach und Käthe Lübeck zu jeweils 12 Jahren Zuchthaus. Diese Urteile riefen im In- und Ausland Proteste hervor. Aus der Schweiz ging ein Solidaritäts­schreiben ein, die im Untergrund arbeitende SPD in Berlin rief in einem gemeinsamen Appell mit der "Roten Hilfe Berlin" zur Rettung der Genossen auf. Alle Solidarität war umsonst. Robert Stamm und Adolf Rembte wurden am 4. November 1937 im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

© Jan Jacobs

Quellen: BA 1939; Zentralregister der Hamburger Standesämter; Weber/Herbst, Kommunisten; Altmann, Widerstand, S. 63; Bremer Dokumentation zu Rembte; Mammach, Widerstand.

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