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Else Schattschneider (geborene Rosener) * 1884

Isestraße 69 (Eimsbüttel, Harvestehude)

1941 Lodz
1942 ermordet in Chelmno

Weitere Stolpersteine in Isestraße 69:
Liesel Abrahamsohn, Johanna Adelheim, Henry Blum, Rosalie Blum, Louis Böhm, Gertrud Böhm, Bertha Brach, Hillel Chassel, Irma Chassel, Michael Frankenthal, Erna Gottlieb, Ella Hattendorf, Frieda Holländer, Gertrud Holländer, Henriette Leuschner, Elfriede Löpert, Helene Löpert, Walter Löpert, Ella Marcus, Ernst Maren, Josephine Rosenbaum, Günther Satz, Selma Satz, Gottfried Wolff, Lydia Wolff

Else Schattschneider, geb. Rosener, geb. 19.4.1884, am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, im Mai 1942 in Chelmno ermordet

Else Schattschneider war die Nichte der Bronzegießer Albert und Siegfried Loevy aus Berlin. Die jüdischen Gebrüder Loevy hatten dort u. a. die Bronzeinschrift "Dem Deutschen Volke" am Reichstagsgebäude hergestellt.

Else war mit Hans Christian August Schattschneider verheiratet, dem Besitzer des Sanitätshauses Schattschneider in den Colonnaden 46 in Hamburg. Das Sanitätshaus befand sich schon seit 1869 in Familienbesitz.

Im Januar 1935 verstarb Else Schattschneiders Mann, der nach den geltenden Kategorien "Arier" gewesen war. Der Umstand, dass Else Jüdin war, führte dazu, dass die nationalsozialistisch gesinnten Angestellten des Sanitätshauses sie nicht als Erbin akzeptierten und ihr, nach Auskunft von Familienangehörigen, stark zusetzten. Der "Arier" Georg Heinrich Bühring, Parfümeur zu Hamburg, übernahm schließlich im Juni 1935 das Geschäft als Gesellschafter und führte es unter dem alten Namen "Sanitätshaus Schattschneider" weiter. 1936 war er bereits als alleiniger Inhaber im Handelsregister eingetragen. Das Geschäft existiert in den Colonnaden 46 noch heute.

Else Schattschneider war nach dem Verlust des Sanitätshauses gezwungen, mit geringen finanziellen Mitteln auszukommen. Sie nahm eine Untermieterin in ihrer Wohnung in der Parkallee 10 auf. Als die finanzielle Lage noch prekärer wurde, zog sie selbst zur Untermiete in die Isestraße 69 bei Blum. Dort erhielt sie den Deportationsbefehl nach Lodz. Im Mai 1942 wurde sie aus dem Getto Lodz ins nahegelegene Vernichtungslager Chelmno deportiert und ermordet.

© Maike Grünwaldt

Quellen: 1; 2; 4; 8; Auskünfte von Armin Steuer aus Lemgo; Biographien der Bronzegießer Albert und Siegfried Loevy: www.loevy.de.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link "Recherche und Quellen".

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